Interview mit Felix Mehsner dem Captain der U23 Mixed Mannschaft vor dem „Mix it Up“ das scheinbar extra ins Leben gerufen wurde um der U23 Spielpraxis zu verschaffen. Die U23 bereitet sich auf die Weltmeisterschaft in Toronto von 21.-28.7. vor.
Bitte stell dich vor.
Ich heiße Felix, bin 20 Jahre alt und wohne seit Oktober letzten Jahres in Graz. Hier studiere ich im zweiten Semester Mathematik und Psychologie und Philosophie auf Lehramt.
Wie ist deine Rolle am Feld und speziell im U23 Team?
Ich fühl mich prinzipiell sehr wohl am Feld wenn ich als Receiver agiere, versuche mich aber auch öfters als Handler. Des Weiteren sehe ich mich eher als Defence-Kämpfer. Im U23 Team wird meine Rolle dann wohl noch über meine Präferenzen hinausgehen.
Wie war dein erster Kontakt zum Ultimate?
Wie die meisten Jugendspieler aus unserer Gegend kenne ich den Sport aus der Schule. Einer unserer Turnlehrer wollte, als ich in der 7. Klasse war, uns einige amerikanische Sportarten näherbringen. Ultimate war da dabei. Weder unser Lehrer noch wir Schüler kannten die Regeln ganz genau. Somit gab es natürlich Unklarheiten. Beispielsweise spielten wir einige Male mit der Regel, dass wenn ein Defence-Spieler klar versucht die Scheibe zu fangen und dabei scheitert, die Offence-Mannschaft weiterhin an der Scheibe ist. Die Definition eines Fouls war zu dieser Zeit auch noch eher schwammig.
In Gleisdorf (oder sagt man im Raabtal) gibts ein erfolgreiches Juniorsprogramm wo kommen die ganzen Juniors her?
Ich glaube bei dieser Frage ist die Bezeichnung Raabtal ganz gut, da es im Raabtal 2 Schulzentren gibt (nämlich Gleisdorf und Feldbach) an denen Ultimate unterrichtet wird. Ich meine, dass fast 100% der Juniors aus unserer Gegend über das Schultraining in direkter oder indirekter Weise zu „unserem“ Sport gekommen sind. Viele sind heute dazu bereit weite Strecken zurückzulegen um zum Training zu kommen. Auch das ist glaub ich ein Schlüssel dazu, dass es doch einige Juniors auch östlich und südöstlich von Graz gibt.
Welche Trainingsmöglichkeiten hast du über die Woche bzw. übers Jahr?
Ob Sommer oder Winter, ich kann das ganze Jahr über zwei mal in der Woche mit Styrian High Five trainieren. Zusätzlich versuche ich selbst an meiner Kraft-Ausdauer zu arbeiten. Am USI-Graz besuche ich dieses Semester beispielsweise einen Taekwondo Kurs und speziell für die kalte Winterzeit hab ich mir für die Wohnung einen Hometrainer zugelegt.
Wie schaut die Vorbereitung auf die WM fürs U23-Team aus?
Nach den zwei Tryouts hat es schon eine eintägige Trainingseinheit in der Halle gegeben um die Spielertypen der anderen, und auch um sich gegenseitig besser kennenzulernen. Im März war dann Teambuilding am Programm. Fast das komplette Team bewohnte ein Wochenende lang eine kleine Hütte. Jetzt heißt es Systeme erlernen, Systeme erproben und an den Systemen feilen. Jeden Monat wird es jetzt bis zur WM ein Trainingslager oder ein Turnier geben.
Gibt es Spieler in eurem Team die schon U Erfahrung haben?
Sofern ich jetzt hoffentlich niemanden vergesse war zwar außer mir letztes Jahr niemand in Dublin dabei, aber es gibt einige Spieler, die schon 2010 in Florenz WM-Luft geschnuppert haben.
Wie hast du vom WJUC2012 Turnier profitiert?
Ich lernte einfach Neues kennen. Neue Übungen, neue Taktiken, neue Ideen ein Spiel zu gewinnen. An dieser Stelle ein großes Lob und Dankeschön an die U-20 Open Coaches Rich und Tom! Unabhängig davon war es ein enormer Motivationsschub für eine nationale Auswahl zu agieren.
Auf wen müssen eure Gegner besonders achten?
Meines Erachtens gibt es in unserem Team nicht DEN Spieler auf den man besonders aufpassen muss. Ich bin der Meinung, dass wir in Toronto nur als Team stark sein können und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir als Team in Toronto stark sein werden.
Was ist euer Ziel bei der WM?
Einerseits wollen wir individuell alle besser werden und andererseits fahren wir nicht zu dieser WM ohne auf eine gute Platzierung zu hoffen und vielleicht sogar für die ein oder andere Überraschung zu sorgen.
Was hast du in der Saison noch außer der WM vor?
Im Vordergrund steht jetzt einmal die WM und die bestmögliche Vorbereitung darauf. Daneben sind sicher die österreichischen Meisterschaften von großer Bedeutung für mich und einfach viele Turniere zu spielen und mich stetig zu verbessern.
Foto: Simon Oberrauner