Ich finde es gut, dass die Diskussion über die WL, die im Hintergrund wohl schon länger läuft, auch mal öffentlich fortgeführt wird. Das kann meiner Meinung nach nur zu einer Verbesserung (des Rufs) der WL führen. Insofern würd ich gern meinen Senf dazu geben.
Wir alle wissen, wie genial es ist, wenn bei einem Turnier eine super Stimmung ist, alles super organisiert ist und es überall dieses gewisse Extra gibt. Das ist natürlich für ein Event in der Größenordnung der Winterleague extrem schwierig. Wir reden hier von 65 Teams und knapp 450 Leuten in 4 Divisions!!! Das Windmill Windup schaffts trotzdem! Das braucht aber auch besonderen Aufwand: So gibt es jemanden, der dafür „angestellt“ ist, sich aus dem Turnier finanziert (Kosten), dafür ein ganzes Jahr Zeit hat und viele HelferInnen die NICHT mitspielen. Bei einer Turniergröße wie bei der WL ist es ohne diesen Rahmen aber schon schwierig den „lieblosen“ Standard herzustellen, weil natürlich nicht nur das Ding ein bisl größer ist, sondern auch die Komplexität steigt. Das stellt man sich glaub ich ein bisschen einfacher vor („sind eh so viele im EÖFC“). Bei uns ist es aber schon eine bewusste Entscheidung, dieses Turnier mit angemessenen Aufwand (also nicht 1 Jahr nur das planen) über die Bühne zu bringen. Denn selbst für unsere Vereinsgröße gehören wir zu den fleißigsten Vereinen. Denn Leute aus dem EÖFC machen nicht „nur“ die WL, sondern auch:
Pudlhaubm, Wiener Schulcup, ADVENTure Cup, Cheekeria, regelmäßig (M)Ö(St)Ms, die Wiener Akademischen Meisterschaften, Augarten-Sommer-Training, USI-Kurse, Frisbee-Verbandsarbeit, genereller Einsatz für den Sport (BSO-Beitritt)… (viel Einzelinitiative von Frisbee-Gutmenschen)
Hinzu kommt, dass bei einer Vereinsgröße wie wir sie haben (irgendwo über 100 Mitgliedern und 6 Teams) auch das Vereinsleben dementsprechend komplzierter/aufwendiger wird. Da kommen dann dementsprechende Aufgaben wie Vorstand, erweiterter Vorstand, Zeugwart, HP- und Kalenderverantwortliche, sowie kompliziertere Kommunikationswege & Entscheidungsfindung, Mitgliederverwaltung, Trainingskoordination,… dazu. Außerdem gehen die Leute in bis zu 3 Trainings in der Woche und fahren viele Turniere (weil sich ja fast immer genügend Leute finden).
Angesichts dessen sind wir ziemlich beschäftigt (manche sollen ein Leben außerhalb von Frisbee auch noch haben) und eine Organisation der Winterleague ist dann – auch wenn (fast) alle selbst voll mitspielen – nur mit gezieltem Aufwand möglich und „Kuschelfeeling“ eben nicht drin. Wir versuchen aber sehr wohl, es den TeilnehmerInnen recht zu machen. So ist in den letzen Jahren eben viel von Oddi’s Energie in das Finden eines besseren Austragungsortes geflossen (davor war die WL ja am Askö-Platz bei der Schmelz). Auch die Party wurde denk ich verbessert. Hinzu kommt, dass die Aufnahme so vieler Teams in so vielen Divisionenen, sowie der dazugehörigen organisatorischen „Selbstgeißelung“ Swiss-Draw ja auch den Teams zugute kommt. Bei „minimalem Aufwand“ könnten wir uns das Leben schon noch viel leichter machen.
Zu den Kostengründen kommt neben der Juniordivision hald auch die Platzmiete: ganze 12 Felder, damit keine ewig langen Pausen für die Teams entstehen. Die dadurch erreichte zeitliche Straffheit wird uns ja auch wieder vorgeworfen „zu teuer für nur 24h Turnier“. Aber nichts desto Trotz soll natürlich jeder für sich entscheiden, ob das Preis/Leistungsverhältnis passt. Und es steht außer Frage, dass wir in dem Rahmen, in dem wir die WL austragen, noch Verbessserungen machen können und heuer nicht alles ideal war (Stichwort Putzkolonne, Schedule, Frühstückssackerl, oder das gute alte Joghurt beim Abendessen). Aber es ist schon hart und meiner Meinung nach ungerechtfertigt, sich Massenabfertigung, minimaler Aufwand und Lieblosigkeit samt Boykottaufrufen vor diesem Hintergrund anzuhören – besonders von Teams die selbst kein Turnier (mehr) organisieren! Mit der Hiobsbotschaft der Südstadt ist da natürlich Frust da, besonders wenn man einer jener ist, die sich den Haxen ausreißen.
Für Verbesserungsvorschläge und auch kritische Rückmeldungen sind wir aber sehr wohl offen und dankbar. Insofern danke Peter für den Kommentar! Das Ziel vom EÖFC war glaub ich immer ein Turnier zu veranstalten, wo man gegen viele neue und ähnlich starke Teams in einer coolen Location spielen kann und auch mit der Orga zufrieden ist. Ich hoffe, dass wir die Südstadt doch wieder rumkriegen, wir noch Sachen im Bereich unserer Ressourcen verbessern können und dass sich der Ruf der WL im Angesicht dieser Einblicke relativiert.
Wer übrigens ein Mixed-Turnier mit „Kuschelfaktor“ sucht: Von 7.-8. Juli 2012 findet die Cheekeria in St. Wolfgang statt. Anmeldung läuft!
LG Luki