Discaragua

| Keine Kommentare

Ein Bericht über die ersten Schritte von ULTIMATE in Nicaragua, First contact mit Scheiben von 1000 SchülernInnen,50 SportlehrerInnen, im Triangulo Minero.

 

Hallo liebe ScheibensportlerInnen,

zuerst einmal möchten wir euch aus ganzem Herzen danken, für die tolle Unterstützung die wir von Euch bekommen haben.

Nach der ersten Sammelaktion bei der ÖSTM 2013, fanden die gespendeten Scheiben via  Betty(Box) , delay(FWD) und Silke(Mantis) den Weg zu uns nach Siuna, Nicaragua. Weiter ging es mit Wolkersdorf, BUM und andern Turnieren, deren zahlreiche Spenden dann poco a poco ihren Weg zu uns fanden, Danke an Zingi (Dreh und Drink) und an die FreundInnen von FreundInnen. Ohne diese Scheiben wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen und dafür möchten wir uns gleich zu Beginn bei Euch bedanken: !MUCHAS GRACIAS¡ an Ultimate Österreich, Fly in Danger, Beach Ultimate Mitte , Jump and Reach, Discs for all-Disc pour tous, „dapondance – !frische wäsche!“, Horizont 3000, Uraccan Siuna und alle anderen Personen die sich von Scheiben trennen konnten oder uns auf andere Art unterstützt haben.

Bevor wir auf das Projekt selbst, „Democratization del deporte en los colegios en el triangulo minero , RAAN, con foco en „ ultimate“- el deporte sin arbitro“, im weiteren Verlauf kurz als Discaragua bezeichnet, eingehen, hier mal kurz die Situation des Landes und  der Nachbarn in Bezug auf Ultimate Frisbee.

Ultimate in Mesoamerika

Angekommen in Nicaragua haben wir uns natuerlich sofort auf die Suche nach einer Möglichkeit Ultimate zu spielen gemacht. Erst schien die Situation sehr hoffnungslos, allerdings konnten wir dann doch eine eher inaktive Facebook-Seite finden, auf der von einem Training gesprochen wird. Also versuchten wir die Gruppe zu kontaktieren und es stellte sich heraus, dass immer sonntags ein Training am Rande von Managua stattfindet.

Schon geplagt vom Scheibenhunger machten wir uns beim nächsten Managuaaufenthalt auf zu den Feldern. Dort fanden wir eine nette Community vor, die das Spiel der Scheibe pflegt. Gespielt wird schon mal 14 gegen 14 und als Endzone dient  der 16er vom Fussballfeld, Alter der Spielerinen von 5 – 45. Etwas chaotisch, aber wir spielten.

Nach zwei, drei Trainigs erfuhren wir von ihren Plänen nach Costa Rica auf ein Hat-Turnier zu fahren. Leute und Bus organizieren, freitags hin und Monntag zurueck, dass fuehlte sich gleich sehr vertraut an und schon waren wir mit von der Partie.

In Costa Rica existieren ein paar lockere Spielgemeinschaften, die auch mal Pickup-Games organisiern und auch ein offizieller Verband. Das Turnier selbst ist allerdings mehr ein Touri-Event, welches die SpielerInnen der angrenzenden Länder nutzen, um ein wenig internationale Turnierluft zu schnuppern und zum Grossteil von NordamerikanerInnen als Urlaubspackage mit Vulkantour gebucht wird.

Durch Kontake die sich auf dem Turnier in Costa Rica ergeben haben, wurden wir motiviert auch nach Panama zu fahren und uns die Situation dort genauer anzuschauen. Dort existiert eine gut organisierte und aufstrebende Frisbee-Community mit 4 Teams, die ca. einmal im Monat ein Turnier organisiert und fast täglich Trainings veranstalten. Dort wurden wir gleich sehr herzlich empfangen, wir spielten, anschliessend wurde geplaudert und gemeinsam Bier getrunken. Zusätzlich gibt es ausserhalb von Panama City auch profesionelle Unterstützung, um Ultimate zu fördern. Es gibt dort Personal vom US-amerikanischen Peace Corp, deren Aufgabe es ist Ultimate in den Schulen zu fördern. Ken, der Koordinator des Projektes, hat uns auch mit ein paar Inspirationen für Discaraga versorgt. Auf alle Fälle panama ultimate rocks.

Discaragua

Zurück nach Siuna, zwölf Busstunden von der Hauptstadt entfernt, beginnt alles auf der Landebahn vor unserem Haus, auf der unsere Nachbarkinder dem einmal am Tag kommenden Flugzeug Paroli bieten – Sandalen , Gummistiefel, no shoes, alles geht.

Bei einem Lehrgang im Dezember 2012, im Zuge der SportlehrerInnenausbildung auf der lokalen Universität Uraccan, konnten wir auch bei den LehrerInnen ein erstes Feuer für das Spiel mit der Scheibe entfachen. Die LehrerInnen sind begeistert, was dieser neue Sport bietet. Und dank der Unterstützung von Jackxson und Julz (wuwuwunderteam)konnten wir auch den Mixed – Gedanken und respektvollen Umgang zwischen Menschen optimal demonstrierten.

Durch die finanzielle Unterstützung von Horizont3000 konnten wir ein dreimonatiges Projekt auf die Beine stellen, mit dem Kosten fuer Transport, Unterkunft für uns und Verpflegung der SportlehererInnen, währened der Fortbildung, abgedeckt wurden. Muchas gracias.

Die Städte Siuna , Rosita, Bonanza und Muluku im Mienendreieck, RAAN stehen auf unserer Liste. Koordiniert mit dem Unterrichtsminesterium(MINED), laden wir alle SportlehrerInnen, der jeweiligen Orte, zu einer zweitägigen Fortbildung ein, um Ihnen die Basics des Scheibensports zu vermitteln. Anschliessend begleiten wir sie im Unterricht, um sie beim ersten Anwenden des Neugelernten zu unterstützen.

Alle teilgenommenen SportlehreInnen bekamen ein bis zwei Scheibe für ihre Schule, so waren die ersten 50 Stück schnell verteilt und wir haben sehnsüchtig auf Nachschub gewartet.

Grundsätzlich ist das Material für den Sportunterricht sehr begrenzt, meist sind es nur ein oder zwei abgespielte Bälle, da die LehrerInnen selbst für die Kosten des Materials aufkommen müssen, deswegen ist die Freude an den neuen Scheiben natürlich besonders gross.

Insgesamt haben mehr als 50 SportlehrerInnen an den Fortbildungen teilgenommen und wir durften insgesamt mehr als 1000 SchüelerInnen bei ihren ersten Erfahrungen mit den Frisbeescheiben begleiten. In Bonanza trafen wir auf Klassen mit bis zu 50 Kindern, da werden die 45 Minuten der Turnstunde schon sehr knapp, deswegen versuchen wir den SportlehrerInnen Methoden zu vermitteln mit denen auch viele Kids mit wenig Material gut beschäftigt werden können.

Die Sporthose wird unter der Schuluniform getragen, teilweise gibt es einen betonierten Sportplatz, der den Ballerinas der Mädchen und den Lackschuhen der Jungs ein wenig mehr Stabiltaet bietet, und mit viel Glück gibts ein Wellblech über den Köpfen, damit die kräftige Sonne etwas erträglicher wird bzw. für das enfernen des Regenwassers nicht auch noch viel Zeit verloren geht.

In Siuna, wo wir auch selbst leben, bieten wir zweimal por Woche ein Ultimate Training an, das meist von 5 bis 15 Leuten im Alter von 6 bis 17 Jahren besucht wird. Dort spielen wir DDC, Hotbox, ultimate oder werfen einfach. Ausserdem können die SpielerInnen ständig bei uns vorbeikommen und  die Scheiben ausborgen, um werfen zu gehen.

Wie gehts weiter?

Es sind nun endlich die Sommerferien vorbei und vor einer Woche hat die Schule wieder begonnen, das haben wir gleich genutzt, und das erste Freundschaftsspiel Siuna – Rosita organisiert. Ein voller Erfolg. Weiters sind noch mehr Freundschaftsspiele zwischen den Städten geplant und stadtinterne Spiele zwischen den Schulen. Das Highlight vor unserer Abreise soll ein kleines Turnierchen Ende April werden.

Aussichten:

Wir haben an der Basis begonnen, doch uns ist bewusst, dass wir hier keinen neuen Trend ins Leben gerufen haben, allerdings vielleicht dem Sportunterricht etwas frischen Wind einhauchen konnten. Es ist schwer gegen die etablierten Sportarten, wie Baseball, Volleyball, Fußsball anzutreten, vor allem weil es mit finanziellen Ressourcen einfach so knapp ist.

In Managua mit seinen vielen Universitäten könnte es schon eher funktionieren. Wenn sich nicht in den nächsten Monaten oder Jahren wieder eine Ultimate fanatische Person hierher verirrt und weiterspielt, wird es schwierig, jedoch versuchen wir auch ueber Kontakte andere Organisationen auf unsere Projekt aufmerksam zu machen.

Unser Grundgedanke ist es die Leidenschaft und Faszination für den Sport und seine sozialen Eigentschaften, die gerade im Ultimate so wichtig sind, mit den Leuten hier zu teilen. Wir versuchen den Kids und auch den Lehrenden Werte wie Fairness, Selbstverantwortung, Spass, Zuverlässigkeit, Teamgedanke, etc. zu vermitteln, denn für die Entwicklung dieser wertvollen Eigenschaften, die uns durch die Vereinskultur von Sportvereinen bis zu den Pfadfindern so vertraut sind, gibt es hier kaum Strukturen.

Grosser Dank gilt Marion (upsadaisy) und Benny (Chuck bronson) in Wien, die eine Discaragua Zweigstelle betreiben, wo die gesammelten Scheiben verwaltet werden und Willige gerne ihr Reisegepäck auffüllen können, ohne sie wäre das ganze sehr schwierig gewesen.

Die Facebookseite Discaragua dient uns als Portal um über News zu informieren, um SpenderInnen die Möglichkeit zu geben ihre Scheibe wiederzufinden und die lokalen SpielerInnen zu vernetzen. Wenn ihr irgendwelche Fragen, Anregungen oder Kommentare habt, bitte immer her damit, wir freuen uns.

Saludos

Chrisi(wunderteam) und Martino( upsadaisy)

Kontakt aufnehmen und am Laufenden bleiben  kann man über die Discaragua FB-Seite

Schreibe einen Kommentar